Die Kombination von Parkinson-Krankheit und Demenz stellt sowohl für Betroffene, als auch für ihre Angehörigen eine besondere Herausforderung dar. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und geeignete Therapieoptionen zu kennen.
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, dass Sie wiederholt Ihre Medikamente vergessen, sich schlechter an Termine, Geburtstage oder Namen erinnern oder dass Ihnen Begriffe einfach nicht mehr einfallen wollen. Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob dies bereits Anzeichen einer Demenz sein könnten?
In den nächsten Abschnitten soll erklärt werden, was eine normale altersbedingte Vergesslichkeit ist und welche ersten Symptome auf eine frühzeitige Entwicklung einer Demenz hindeuten können. Ein wichtiger Hinweis vorab: Dieser Blogbeitrag dient der Information und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Bei dem Verdacht auf eine mögliche demenzielle Entwicklung in Verbindung mit Parkinson sollte immer ein Facharzt konsultiert werden.
Altersvergesslichkeit ist ein natürlicher Prozess, bei dem die Leistungsfähigkeit des Gehirns durch den altersbedingten Abbau von Hirnzellen allmählich abnimmt. Dies liegt daran, dass die Neubildung von Gehirnzellen reduziert wird und die Nervenfasern, die verschiedene Bereiche des Gehirns verbinden, weniger werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Demenz um eine ernsthafte Erkrankung, die zu einem erheblichen und irreversiblen Verlust kognitiver Fähigkeiten führt. Die bekannteste Form der Demenz ist Alzheimer, bei der die Vergesslichkeit stark zunimmt.
Während bei altersbedingter Vergesslichkeit die Nervenzellen in geringerer Anzahl nachgebildet werden, sterben bei Demenz die Gehirnzellen ab. Ein zentrales Unterscheidungsmerkmal zwischen Altersvergesslichkeit und Demenz ist das Fortschreiten der Vergesslichkeit: Demenz ist unumkehrbar und schreitet kontinuierlich voran, während altersbedingte Vergesslichkeit behandelt und verbessert werden kann. Menschen mit altersbedingter Vergesslichkeit sind in der Regel in der Lage, ihren Alltag selbstständig zu meistern. Demenzpatienten hingegen benötigen im fortgeschrittenen Stadium ständige Betreuung, da sie grundlegende Fähigkeiten zunehmend verlieren.
Neben den klassischen Demenzformen, wie Alzheimer, gibt es eine Demenzform, die nur im Zusammenhang mit Parkinson auftritt – die sogenannte Parkinson-Demenz. Diese erkennt man an folgenden Kriterien:
- Veränderungen im Denkvermögen: Probleme bei der Planung und Ausführung von Aufgaben.
- Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten beim Erinnern an Alltagsgeschehnisse.
- Sprachprobleme: Schwierigkeiten beim Formulieren von Sätzen oder dem Verständnis von Sprache.
Ein Frühstadium der kognitiven Beeinträchtigung, auch bekannt als MCI (Mild Cognitive Impairment), kann sich ebenfalls bemerkbar machen. Dabei beginnt eine Person, Probleme mit Gedächtnis oder Denken zu haben, was ein frühes Anzeichen für eine Erkrankung sein kann, die schließlich zu Demenz führt. MCI ist jedoch keine Demenz und kann durch andere gesundheitliche Probleme verursacht werden.
Die Diagnose und vor allem die Früherkennung können für die optimale Behandlung hilfreich sein. In der Regel sind neurologische Untersuchungen entscheidend für die Befundung. Bildgebende Verfahren wie MRT oder CT können zusätzlich helfen, die krankhaften Veränderungen im Gehirn zu identifizieren. Auch neuropsychologische Tests, die im Verlauf bis zur Diagnose wiederholt stattfinden können, sind hilfreich, um einen möglichen Abbau zu dokumentieren.
Nach der Diagnose können verschiedene Therapieoptionen den Verlauf mildern, aber nicht gänzlich aufhalten oder verhindern. Der medikamentöse Ansatz versucht, mit speziellen Pharmazeutika die kognitiven Funktionen zu verbessern. Auch Physiotherapie bzw. allgemeines Bewegungstraining kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Übungen in der Ergotherapie fördern bzw. erhalten die Alltagsfähigkeiten und die Selbstständigkeit. Auf den größtmöglichen Erhalt der Eigenständigkeit sollten auch Angehörige Wert legen.
Zusätzlich sollten pflegende Angehörige gut informiert sein und Verständnis für das Krankheitsbild entwickeln. Es ist wichtig, sich eine Bandbreite an Unterstützungsmöglichkeiten zu suchen; Pflegegruppen und Beratungsstellen bieten Hilfe und Austauschmöglichkeiten. Eine sinnvolle Ergänzung zur dauerhaften Pflege kann Kurzzeitpflege, Tagespflege oder Verhinderungspflege sein.
Weitere soziale Hilfen können in unserem Blogbeitrag des vorherigen Quartals nachgelesen werden. Dabei sollte die Selbstfürsorge nicht vernachlässigt werden. Auch Angehörige sollten auf ihre eigene Gesundheit achten und sich Auszeiten gönnen. Die Betreuung von Menschen mit Demenz bei Parkinson erfordert eine ganzheitliche Herangehensweise. Eine frühe Diagnose und die richtige Unterstützung können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern und den Verlauf positiv beeinflussen.