O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit…

Das Jahr neigt sich dem Ende und somit stehen die Feiertage vor der Tür. Jedes Jahr aufs Neue bringt diese Jahreszeit, schon ohne chronisch fortlaufende Parkinson-Erkrankung, eine Menge Stress mit sich. Wie organisieren wir die Feiertage, wer kommt an welchem Tag, was essen wir, was schenken wir, etc.

Wir als Fachklinik sehen und wissen um den bevorstehenden Stress für die Patienten und erleben damit auch den negativen Einfluss auf die Erkrankung. Nicht nur kurzfristiger und negativer Stress zeigt sich in der Verstärkung der jeweiligen Symptome (Zunahme von Tremor und Gangstörungen, Wortfindungsschwierigkeiten, innere Unruhe, etc.) – nein auch dauerhaftes Stresserleben birgt das Risiko einer schubartigen Verschlechterung, daher lassen Sie uns gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten der Regeneration vielleicht in der Organisation der Feierlichkeiten bedacht werden können.

Wir wollen Ihnen deutlich machen, dass Sie nicht das Leben auf die neurologische Erkrankung anpassen sollen, aber einen günstigen und förderlichen Umgang in Ihrem Alltag damit finden sollen.
So empfehlen wir Ihnen, nicht zu viele Termine auf einen Tag zu legen und ggf. das Weihnachtsfest auch mal länger als drei Tage zu feiern, um alle Angehörigen zu sehen und zu treffen. Überlegen Sie, welche Rahmenbedingungen für Sie besser passen: setzen Sie sich lieber entspannt mit einer kleinen Anreise an den gedeckten Tisch oder wollen Sie der Gastgeber sein. Bei welcher Variante können Sie sich am ehesten 20-30 Minuten mal zurückziehen? Genauso sollte überlegt werden, welche aufwendige Kost es geben soll und ob Ihnen so ein schweres Mahl überhaupt gut tut. Zusätzlich dürfen auch Geschenke einfach gehalten werden und müssen kein großes Kopfzerbrechen bereiten, am Ende sollte die gemeinsame und unbeschwerte Zeit im Mittelpunkt stehen. Vielleicht kann die Zeit auch mit einem kleinen Spaziergang verbunden werden, um die Muskulatur beweglich zu halten. Die Unterbrechung oder Überbrückung mit einer Runde „Mensch ärger dich nicht“ sollte nur gewählt werden, wenn der Familienfrieden damit gewahrt werden kann.
Ein Wecker im Handy sollte Sie bei dem ganzen Spaß trotzdem an die regelmäßige Einnahme der Medikamente erinnern. Nehmen Sie, sofern Sie nicht zuhause sind, eine kleine Pillendose mit.
Ggf. organisieren Sie sich für die Feiertage auch ein Taxi oder eine Mitfahrgelegenheit, so dass Sie sicher und heil ankommen, auch wenn es etwas später wird. Und ja – sofern Sie möchten und es vertragen, dürfen Sie auch ein Glas Wein trinken.

Sprechen Sie klar und deutlich mit den Angehörigen über Ihre Wünsche und Bedürfnisse. Niemand kann ahnen, was Sie brauchen. Werden Sie sich selbst bewusst, was für Sie wichtig und richtig ist und kommunizieren Sie miteinander. Finden Sie eine Lösung für ein entspanntes und ruhiges Fest im Kreise der Liebsten.

Wir als Klinik wünschen Ihnen ein frohes und glückliches Weihnachtsfest. Für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen im vergangenen Jahr möchten wir uns sehr herzlich bedanken und wünschen Ihnen einen guten Rutsch.